erkennung

06.05.2017    Marion Boginski    "Klein(ich)keiten"


Kichererbsenkichern
Kichern Kichererbsen heimlich in der Verpackung? Kullern vor Spaß hin und her? Oder kichern schon am Pflanzenstiel? Geben dort Töne von sich. Windbewegte?
Oder beginnt das Kichern erst beim Kochen?
Oder kichern sie gar nicht, besitzen einfach nur lustige Formen?
?, Gehirnhälften, Brathuhn ...

Da sind Kichererbsen im Chili, hat meine Tochter beim Abendbrot zu ihrem Sohn gesagt.
Der Vierjährige reagiert darauf nicht. Er löffelt und löffelt. Dann fängt er plötzlich an zu kichern und sagt: Bei mir wirken die schon!
Lösen Kichererbsen kichern aus? ...

Und wie sind sie zu ihrem kuriosen Namen gekommen?
Lateinisch heißen sie cicer.
Im Althochdeutschen entstand daraus Kihhira. Und entwickelte sich weiter zu
Ki-cher bis zur Kichererbse. So wird angenommen.
Sie gehört nicht zur Familie der Erbse, ist ein Schmetterlingsblütler und unsicher ist, ob sie kichert oder kichern auslöst und nennt sich Kichererbse!
Wie irritierend deutsche Bezeichnungen sein können!
Zumindest schmeckt die kichernde Erbse und ist dazu sehr gesund.
Jede Menge Vitamine. A, B1, B2, B6, C, E, Zink, Eisen, Magnesium ...
Außerdem ist sie an allen Pflanzenteilen mit klebrigen Härchen ausgestattet.
Auf diesen sitzen Bläschen, die bei Berührung zerplatzen und eine Säure verspritzen, die erst kitzelt. Kicher! Kicher!
Aber später juckt und brennt!
Achtung sagt, ich bin ungekocht giftig!
Seit 10 000 Jahren wird die kichernde Erbse angebaut.
Da hat sie gut lachen. Hat die Jahrtausende überlebt, ist nicht ausgestorben wie andere Pflanzen.
Bei den Römern galt sie als Sexualsymbol. Und beim Fest der Florialien wurde sie unter das Volk geworfen und lachend gefangen.
Vielleicht kichert sie wirklich. Deshalb.
Vielleicht auch über ihren Namen.


zurück zum alphabettínenblog